Was ist sokratischer dialog?

Sokratischer Dialog (elenktische Methode)

Der sokratische Dialog, auch bekannt als elenktische Methode, ist eine Form der philosophischen Untersuchung, die auf dem Stellen von Fragen basiert, um das zugrunde liegende Wissen und die Annahmen des Gesprächspartners aufzudecken und zu hinterfragen. Ziel ist es, durch logische Argumentation und das Aufdecken von Widersprüchen zu einem klareren Verständnis oder einer neuen Perspektive zu gelangen. Es ist keine Debatte, sondern ein gemeinsames Bemühen um Wahrheit.

Kernmerkmale:

  • Fragestellung: Anstatt Antworten zu geben, stellt Sokrates Fragen, die den Gesprächspartner dazu anregen, sein eigenes Denken zu reflektieren.
  • Hypothesenbildung: Der Dialog beginnt oft mit einer Aussage oder Definition (Hypothese) des Gesprächspartners.
  • Widerlegung (Elenchus): Sokrates versucht, Widersprüche oder Inkonsistenzen in der Hypothese des Gesprächspartners aufzudecken, indem er weitere Fragen stellt, die aufzeigt, dass die ursprüngliche Aussage nicht haltbar ist.
  • Aporie (Ratlosigkeit): Idealerweise führt der Dialog zur Aporie, einem Zustand der Ratlosigkeit oder des Nicht-Wissens, in dem der Gesprächspartner erkennt, dass sein ursprüngliches Verständnis unzureichend ist. Dies ist jedoch nicht unbedingt das Ziel, sondern eher ein Zwischenschritt auf dem Weg zu einer tieferen Erkenntnis.
  • Suche nach Wahrheit: Der sokratische Dialog zielt darauf ab, die https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Wahrheit zu finden, indem falsche Annahmen eliminiert werden.
  • Maieutik (Hebammenkunst): Sokrates verglich seine Methode mit der eines Geburtshelfers, da er glaubte, dass er lediglich dabei hilft, das Wissen, das bereits im Gesprächspartner vorhanden ist, ans Licht zu bringen.

Bedeutende Aspekte:

Kritik:

  • Der sokratische Dialog kann als negativ oder destruktiv wahrgenommen werden, da er primär darauf abzielt, Fehler aufzuzeigen, anstatt konstruktive Lösungen anzubieten.
  • Sokrates wurde vorgeworfen, seine Gesprächspartner in Fallen zu locken und sie zu verwirren.
  • Die Methode setzt ein gewisses Maß an intellektueller Redlichkeit und Gesprächsbereitschaft voraus, das nicht immer gegeben ist.